Die Hamburger Morgenpost behauptete in ihren Ausgaben vom 19. und 20. Februar, dass ASB-Fahrer nicht sorgfältig mit Blaulicht umgehen würden. ASB-Geschäftsführer Knut Fleckenstein: "Der ASB ist bestürzt über diesen tragischen Unfall, bei dem zwei Frauen verletzt wurden. Es kann aber nicht sein, dass der Eindruck entsteht, beim ASB oder anderen Hilfsorganisationen wären nur "Blaulicht-Rambos" unterwegs. Die Kollegen wissen sehr genau um ihre Verantwortung und dass häufig ein Menschenleben auf dem Spiel steht, wenn sie angefordert werden. Und dass sie nur helfen können, wenn sie sicher ankommen." Die Fahrer, die im Blut-, Organ- und Labordienst arbeiten, haben einen Job mit großer Verantwortung. Wenn Kliniken auf ein Organ oder eine bestimmte Blutkonserve warten und deswegen eine Blaulichtfahrt anfordern, bedeutet das für die Fahrer aufgrund des Zeitdrucks ein Höchstmaß an Konzentration. Aus diesem Grund gibt es ganz klare Regeln, von wem Blaulicht angefordert werden kann und wie bei Blaulicht zu fahren ist. Für die Ausbildung bzw. Einarbeitung für Fahrer, die mit Blaulicht beim Blut,- Organ- und Labordienst des ASB tätig werden, gilt folgende Regelung: Das Training richtet sich nach den individuellen Vorkenntnissen und Fähigkeiten der Fahrer und besteht aus drei Phasen. In der ersten Phase erfolgt eine theoretische Einweisung in die so genannten Sonderrechtsfahrten. In einer zweiten Phase (4-6 Wochen) begleiten die neuen Fahrer langjährige Mitarbeiter als Beifahrer und werden so durch direkte Anschauung und learning-by-doing mit möglichen Gefahren vertraut gemacht. In einer dritten Phase (2 Wochen) fährt der neue Fahrer selber und erhält erfahrene Mitarbeiter als Beifahrer. Dabei wird darauf geachtet, dass mindestens drei verschiedene Mitarbeiter den neuen Fahrer begleiten und beurteilen. Nur wenn alle drei Mitarbeiter der Ansicht sind, dass der neue Fahrer verantwortungsbewusst mit dem Fahrzeug umgeht, darf er alleine Fahrten übernehmen. Seit 1982 hat der Hamburger ASB weit über 50.000 Blaulichtfahrten mit Schnellschnitten, Organen, Organteams und Blutkonserven gefahren. Hinzu kommen jährlich über 40.000 normale (ohne Blaulicht) Transporte mit Blut und Laborprodukten. Am vergangenen Sonnabend hat es den ersten Unfall mit Personenschaden in diesem Bereich gegeben. Die Frauen und Männer, die mit Blaulicht durch die Stadt fahren, wissen, dass am Ende der Kette Menschen in Narkose auf dem Operationstisch warten bzw. Patienten zum Überleben Blutkonserven oder Organe schnell brauchen. Knut Fleckenstein: „Auch bei uns wird nicht fehlerfrei gearbeitet. Jeder Vorwurf, der uns erreicht, wird ernst genommen und geprüft. Anonyme Verdächtigungen werden von uns dagegen nicht bearbeitet.“